| Die verdrängte Zeit. Autorenlesung mit Marko Martin | Meiersberg
Das Buch
Die Beschäftigung mit der DDR-Vergangenheit scheint rettungslos zwischen Floskeln eingeklemmt. Weshalb finden sich die, die 89/90 den Umbruch mitgestaltet haben, mit ihren Jugendlektüren, intellektuellen Prägungen oder Musikvorlieben heute beinahe in einer Art bezugsloser Terra incognita, während doch gleichzeitig westliche 68er-Erlebnisse längst ins kollektive Gedächtnis eingegangen sind? Dieses Buch hat nicht den Anspruch einer letztgültigen Alternativ-Geschichte der DDR, es versucht, einen neuen, unideologischen Blick zu eröffnen. Wie etwa sah im eingemauerten Land eine Literatur oder Filmkunst aus, die weder politisch-oppositionell noch staatstragend war, sondern sich ihre Freiheitsräume gewitzt eroberte? Welche Rolle hatten Jazz und Punk? "Die verdrängte Zeit" ist eine provokativ gutgelaunte Erinnerung an weltgewandte Kulturleistungen, die nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht waren - und die nicht wegen, sondern trotz des Regimes entstanden sind.
Der Autor
Marko Martin lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin. Im September 2021 sein Buch "Die letzten Tage von Hongkong" bei Klett & Kotta. In der Anderen Bibliothek erschienen "Schlafende Hunde" und "Die Nacht von San Salvador", sowie 2019 der Essayband "Dissidentisches Denken". Mit "Das Haus in Habana. Ein Rapport" stand er auf der Shortlist des Essayistikpreises.
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