Die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ erinnert an vier Frauen, die sich bei der Erstellung des Grundgesetzes vor 70 Jahren um die Gleichberechtigung der Frau verdient gemacht haben. Eine Veranstaltungsreihe vom 8. März bis zum 12. Mai 2019 stellt das
Thema Frau und Politik aus historischer sowie aus aktueller Perspektive in den Mittelpunkt.
Das Programm
8. März, 18 Uhr: Ausstellungseröffnung und Vortrag von Dr. Jenny Linek
Die Historikerin Jenny Linek zeigt in ihrem Vortrag zur Ausstellungseröffnung am Internationalen Tag der Frau, wer die „Mütter des Grundgesetzes“ waren und welche langfristige Wirkung ihre Arbeit im Parlamentarischen Rat für Frauen in der Bundesrepublik hatte. Auf der anderen Seite geht sie der Frage nach, in welchem Verhältnis ideologischer Anspruch und Alltag im Leben von Frauen in der DDR standen.
13. März, 18.30 Uhr: Filmvorführung „Die göttliche Ordnung“ (Schweiz, 2017, 96 min.)
Der mehrfach ausgezeichnete Film begleitet die Protagonistin Nora bei ihrem Kampf für die
Gleichberechtigung der Frauen in der Schweiz. Erst ab 1971 erhielten Frauen dort das Stimmrecht bei Volksabstimmungen. Auf unterhaltsame Weise zeigt Regisseurin Petra Volpe, dass zu Noras politischen Gegnern nicht nur Männer gehörten. Mit Marie Leuenberger, Max Simonischek u.v.m.
3. April, 18 Uhr: "100 Jahre Frauenwahlrecht – brauchen wir eine neue Gleichstellungsdebatte?" Vortrag von Prof. Dr. Corinna Kröber und offene Podiumsdiskussion
Die Politikwissenschaftlerin Corinna Kröber nimmt die weibliche Rolle von der Wählerschaft
über die Parlamente bis hin zu Regierung in den Blick: Wie viel und wen wählen Frauen? Welcher Anteil wird dabei von jeder Partei entsandt? Sind Frauen seltener bereit, Kandidatin zu werden als Männer? Werden Kandidatinnen seltener gewählt als Kandidaten? Im Anschluss diskutieren Karola Kapitzke, Senioren- und Behindertenbeirat der Stadt Pasewalk, Frauke Lietz, Frauenbildungsnetz MV, Sandra Nachtweih, Bürgermeisterin der Stadt Pasewalk, Susanne Sacher, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Dörte Wolff, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pasewalk, mit Ihnen über Erfahrungen aus dem beruflichen und politischen Alltag.
9. Mai, 18.30 Uhr: Vorführung DEFA-Spielfilm „Der Dritte“ (DDR 1972, 110 min) & Diskussion mit Filmwissenschaftler Holm Henning Freier
Eine Frau in der DDR der 1970er: Mathematikerin Margit Fließer, Mitte Dreißig, alleinstehend, Mutter zweier Kinder von zwei verschiedenen Männern, ist eine emanzipiert Frau. Zu ihrem Glück fehlen ihr jedoch der Partner, Liebe, Zärtlichkeit und ein Vater für die Kinder. Bei der Partnerwahl ist Margit entschlossen, gesellschaftliche Konventionen zu durchbrechen. Egon Günthers Film stellt im komödienhaften Ton das Emanzipations-problem in der DDR zwischen der beruflichen Gleichberechtigung der Frauen und der sie erwartenden Rolle im Privaten zur Debatte. Mit Erika Pelikowsky, Klaus Manchen, Jutta Hoffmann, Rolf Ludwig, Armin Mueller-Stahl u.v.m.
12. Mai, 14 Uhr: Finissage: Lesung mit der Berliner Autorin Annett Gröschner aus ihrem Buch "Berolinas zornige Töchter - 50 Jahre Berliner Frauenbewegung"
Annett Gröschners Erzählungen und Sachbücher beschäftigen sich mit dem Leben von
Frauen in Geschichte und Gegenwart. Zuletzt legte sie mit „Berolinas zornige Töchter“ eine
Geschichte der Frauenbewegung in Ost und West vor, in ihrem demnächst erscheinenden
Roman „Schwebende Lasten“ erzählt sie Geschichten von Frauen in der ostdeutschen
Schwerindustrie. Zum Muttertag und Ausstellungsende liest die Schriftstellerin und
Journalistin (Der Freitag, die taz, Theater der Zeit, u. a.) im Stadtmuseum.
Während der gesamten Ausstellungsdauer bietet das Museum für Schulen verschiedene Workshops, Filme und Führungen zum Thema an. Informationen und Anmeldung unter museum@pasewalk.de oder Tel. 03973 251234. Begleitend zur Ausstellung zeigt der Fotograf Peter van Heesen seine Pasewalker Frauenporträts aus der Aktion „Pasewalk lacht“.
Den Flyer zu Ausstellung und Veranstaltungsreihe finden Sie <link file:357 download file>hier.