Veranstaltungen

| Ruhige Lage im Norden der DDR? Von wegen! | Pasewalk

Anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni in der DDR laden der DemokratieLaden Anklam/Landeszentrale für politische Bildung M-V und das Städtische Museum Pasewalk alle Interessierten herzlich ein zu Vortrag und Diskussion mit dem Journalisten Frank Wilhelm.

Im Museum der Stadt Pasewalk – Künstlergedenkstätte Paul Holz, Prenzlauer Straße 23a, 17309 Pasewalk.

Eintritt frei, Beginn 19.30 Uhr.

Eine Veranstaltung des DemokratieLaden Anklam/ Landeszentrale für politische Bildung M-V in Zusammenarbeit mit dem städtischen Museum Pasewalk,in der Vortragsreihe „Mittwochs im Museum“.

Die Zentren des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 lagen in Berlin sowie in den Süd-Bezirken der DDR. Aber auch in den drei Nord-Bezirken waren Bauern, Bauarbeiter und die Bevölkerung mehr als unzufrieden. Es gab einige Streiks und Arbeitsniederlegungen aber auch viele verbale Proteste. Im Bezirk Neubrandenburg streikten unter anderem die Bauarbeiter in Groß Dölln bei Templin sowie die Menschen in Teterow vor dem Gericht. Aber auch in Torgelow und in Pasewalk brodelte es. Der Staat schlug mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit sowie williger Staatsanwälte und Richter hart zurück.

Mit Frank Wilhelm und Ihnen wollen wir darüber diskutieren, welchen Platz der 17. Juni 1953 in der deutschen Demokratiegeschichte einimmt und wie er unsere Erinnerung an 40 Jahre kommunistische Diktatur prägt.

Dr. Frank Wilhelm ist u.a. promovierter Literaturwissenschaftler. Seit 1993 ist er Redakteur beim Nordkurier sowie Autor und Herausgeber verschiedener Bücher, unter anderem zur RAF im Osten sowie "1945. Zwischen Krieg und Frieden" (7 Bände).

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

| Der lange Weg von Osten. Lesung und Gespräch mit Radka Denemarková und Marko Martin | Meiersberg

Die Autorin Radka Denemarková liest aus ihrem Buch „Stunden aus Blei“. Mit ihr ins Gespräch kommt der Autor Marko Martin. Der DemokratieLaden Anklam/Landeszentrale für politische Bildung M-V und die Gemeinde Meiersberg laden alle Interessierten herzlich ein zum Mitdiskutieren über alte und neue Herausforderungen durch kommunistische Diktaturen.

Beginn 19 Uhr, der Eintritt ist frei!

Radka Denemarková (*1968) und Marko Martin (*1970) stammen aus Ländern des ehemaligen Warschauer Pakts. Beide haben Bücher veröffentlicht, die jeweils auf persönlichen Erfahrungen in der Volksrepublik China basieren. Radka Denemarková liest aus ihrem Roman „Stunden aus Blei“, in dem eine tschechische Reisegruppe in China die Eigenarten des Riesenreiches kennenlernt. Marko Martin, der in seinem Buch „Die letzten Tage von Hongkong“ vom Leben in der
Metropole unter zunehmenden Druck auf die Zivilgesellschaft vor der vorerst letzten freien Demonstration Anfang 2020 berichtet, führt das Gespräch mit der Autorin.


Wir wollen der Frage nachgehen, was die Unterwerfung kostet und was die Freiheit wert ist: Wie beurteilen Menschen in Ländern Europas, die einst kommunistische Diktaturen waren, die Vorgänge in Hongkong, welche Forderungen hat die Protestbewegung um den Studentenführer Joshua Wong an die Volksrepublik China? Im Gegenzug fragen wir angesichts gegenwärtiger Entwicklungen in Europa, ob wir noch Willens sind, den Preis für die Demokratie auch in Zukunft zu zahlen.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

| Revolutionäres Anklam! Eine musikalische Geschichte der gescheiterten Aufstände von 1848 und 1953 in der Region Anklam | Anklam

Der DemokratieLaden Anklam die Stiftung "Zentrum Friedensarbeit Otto Lilienthal – Hansestadt Anklam" und das Museum im Steintor Anklam laden alle Interessierten herzlich ein zu einem musikalisch-historischen Abend zur Geschichte (gescheiterter) Revolutionen in Anklam. Der Vortrag des Historikers Christoph Wunnicke wir begleitet von live gespielten Revolutionsliedern.

Beginn 18 Uhr, der Eintritt ist frei!

Anklam und Umgebung zeigten 1848 und 1953 durchaus revolutionäres Potential: Nicht allein, weil sich am 10. April 1848 der liberale "Constitutionelle Club" der Peenestadt gründete oder der im Anklamer Wahlkreis in die Frankfurter Nationalversammlung gewählte Ueckermünder Landgerichtsdirektor August Wilhelm Wiebker dort zum rechten Lager hielt und bald verstarb. Auch wegen des liberalen Anklamer Bürgermeisters Carl Kirstein, der die Gründung des ersten Anklamer Arbeitervereins am 3. Dezember 1848 begünstigte und des im selben Jahr geschaffenen Städtetags der vorpommerschen Städte Anklam, Demmin, Jarmen, Altentreptow, Ueckermünde und Pasewalk der erstmals im September 1848 in Anklam tagte.

Im Juni 1953 war die Lage in Anklam alles andere als ruhig. Am 17. Juni wurde in vielen Anklamer Fabriken gestreikt, während am Abend desselben Tages die Polizei eine Hochzeitsfeier in der Gaststätte der Friedländer Straße wegen der Sperrstunde, vor allem aber wegen vieler betrunkener Gäste nur mit Humor auflösen konnte. Bauern aus der Region Ducherow und Stolpe zogen am darauffolgenden Tag in die Kreisstadt um sich hier mit den streikenden Arbeitern zu solidarisieren. Die SED-Parteiorganisation im Volkspolizeikreisamt Anklam hatte sich bereits so organisiert, dass ein Polizist die Meldungen des DDR-Rundfunks aufschrieb um sie umgehend an die gegen die Streikenden vorgehenden „Agitatoren“ weiterzureichen.

Diese und weitere regionale Geschichten der beiden nicht gänzlich gescheiterten Revolutionen und Aufstände erzählt der Historiker Christoph Wunnicke, während zwischen den einzelnen Kapiteln von Melanie Ring (Gesang), Marcus Rust (Klavier) und Ulf Rust (Trompete) intonierte Revolutions- und Freiheitslieder aus aller Welt, wie bspw. „bella ciao“ oder „Get Up, Stand Up“ erklingen.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

| Autorenlesung mit Karolina Kuszyk aus ihrem Buch „In den Häusern der anderen“ | Ramin

In Vorpommern hat Karolina Kuszyk mit diesem Buch an unterschiedlichen Orten ihr Publikum begeistert. Es füllt ganz offensichtlich eine Leerstelle. Nun ist sie zu Gast an einem Ort, der ebenfalls eine wechselhafte Geschichte zu erzählen hat; dem Gutshaus in Ramin ist heute ein wunderbarer Ort für Begegnungen von Polen und Deutschen.

Der DemokratieLaden Anklam/Landeszentrale für politische Bildung M-V lädt alle Interessierten herzlich ein zu Lesung und Gespräch im Gutshaus Ramin, Dorfstr. 41 17321 Ramin.

Eintritt frei, Beginn 19 Uhr.

Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Kurmark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder. Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiete östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen, darunter Vertriebene aus den östlichen Grenzgebieten um Lemberg und Vilnius, wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher  Begegnungen erzählt Karolina Kuszyk davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind.

„In den Häusern der anderen“ wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an.

Karolina Kuszyk arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte.